Der Beckenboden ist einzigartig, weil er Kraft, Elastizität und bewusste Kontrolle vereint – er trägt die inneren Organe, reguliert Ausscheidung, beeinflusst Haltung, Sexualität und Atmung, und steht in enger Wechselwirkung mit Körper und Psyche.
Vor allem in der kindlichen Entwicklung wird das bewusste an- und entspannen des Beckenbodens ab dem 2. Lebensjahr geübt. Dieses Phase wird als sehr lustvoll beschrieben, da Kinder sich hier sehr autonom und selbstwirksam fühlen.
Im Erwachsenenalter kann es durch verschiedene Umstände zu Funktionsstörungen des Beckenbodens kommen. Mentale Belastungen, Krankheiten oder Operationen können die Funktion des Beckenbodens beeinflussen und zu unterschiedlichen Problemen führen.

Enuresis bezeichnet das unwillkürliche Einnässen bei Kindern, meist nachts (nächtliche Enuresis), gelegentlich auch tagsüber. Häufig liegt keine körperliche Ursache zugrunde – vielmehr spielen Reifungsverzögerungen, emotionale Belastungen oder ungünstige familiäre Dynamiken eine Rolle. In meiner Arbeit kombiniere ich Psychoedukation, um kindgerechtes Wissen und Verständnis zu fördern, mit einer systemischen Einbindung der Familie, da das Einnässen oft das gesamte Familiensystem betrifft. Ergänzend setze ich auf gezielte Beckenbodenwahrnehmung und -kräftigung, um die körperliche Kontrolle sanft zu unterstützen. Auch eine bewusste Flüssigkeitsverteilung über den Tag sowie das Führen eines Tagebuchs gehören als Hausaufgaben zur Therapie dazu. Die Behandlung startet in der Regel mit wöchentlichen Terminen, die im Verlauf in größeren Abständen stattfinden. Üblicherweise umfasst der Prozess zwischen fünf und zehn Sitzungen, abhängig vom Verlauf und den individuellen Bedürfnissen. Ziel ist ein stärkender, ressourcenorientierter Weg zu mehr Selbstsicherheit, Trockenheit und Entlastung für Kind und Familie.

Erektile Dysfunktion (ED) beschreibt die wiederkehrende oder anhaltende Schwierigkeit, eine Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Die Ursachen sind oft vielfältig: Neben körperlichen Faktoren spielen auch Stress, Leistungsdruck, Beziehungskonflikte oder mangelnde Körperwahrnehmung eine Rolle. In meiner Arbeit verbinde ich Gesprächstherapie mit körperorientierten Methoden aus der Embodiment-basierten Sexualtherapie, wie dem sogenannten Genital Mapping – jedoch ausschließlich als gesprächs- und vorstellungsbasierte Selbsterkundung. Es handelt sich nicht um eine körpernahe Behandlung, der Intimbereich wird nicht berührt, und die Kleidung kann vollständig anbehalten werden. Ergänzend kommen gezielte Beckenbodenübungen zum Einsatz, die Körperwahrnehmung, Durchblutung und Kontrolle stärken. Ziel ist es, einen neuen, sicheren Zugang zum eigenen Körper und zur Sexualität zu finden – ohne Scham, Druck oder Erwartungen von außen.